Autograph 
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Entstehung
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auch stark genug sein sollte, ihre Schiedsprüche, wenn nötig, mit Zwangdurchzusetzen, wobei er auf das Beispiel der Vereinigten Niederlande   hin=wies.Was in Europa   ein Entwurf blieb, suchte Penn in der Neuen Welt - Con=quistadoren und Sklavenjägern zum Trotz - zu verwirklichen.

Penn verzichtete auf das Recht, das ihm die Charter gegeben haben,Militär aufzustellen - kein geringes Wagnis gegenüber den Indianern desHinterlandes. Während die andern Kolonien blutige Indianerkriege führten^begab Penn sich waffenlos in das Lager der Eingeborenen. Nachdem er sie/im Sport - Wettspringen - überwunden und damit ihre Bewunderung errungenhatte, schloss er mit ihnen einen Friedens=und Freundschaftsvertrag. Die =ser Vertrag, " nie beschworen und nie gebrochen", bestand 70 Jahre, so=lange die Quäker die Regierung der Kolonie in der Hand hatten. In demblutigen Kriege mit Frankreich,   in dem die Indianer auf französischerSeite kämpften, haben die Quäker den Frieden mit den Indianer^vermittelt(1755). Bis in die Gegenwart hinein sollen niemals Indianer einen Quäkergetötet haben, einen Sohn Ihres grossen Freundes, William Penn.  

Freiließ war die Durchführung der pazifistischen Grundsätze keineeinfache und einheitliche. So z.B. waren die ersten Quäker keineswegsallgemein/ Kriegsdienstverweigerer, wie aus einer Mitteilung des OberstenDaniel an General Monk hervorgeht. Auch unterschieden die Quäker zwischengerechten und ungerechten Kriegen, nicht jednn Krieg in gleicher Weiseverdammend. Im Unabhängigkeitskriege haben sie - ohne die Waffen zu er=greifen - die Sache der Kolonie^nach Kräften unterstützt: B. Franklin knüpft  / hieran den Vorwurf, dass sie sich zwar der Waffen enthielten,wohl aber der Früghte des Sieges sich erfreuten. Trotzdem lag in dem Pazi=fismus der Quäker ein zukunftsvoller ^edanke, der von der Volksseele Ame =rikas Besitz nahm. Darin stimmt das ganze religiös bestimmte Amerika