Autograph 
[Manuskriptkonvolut]
Entstehung
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Bezeichnend für diese Stimmung sind die Worte eines hervor=ragenden amerikanischen Gelehrten, Professor James T. Shotwell  :"Plötzlich standen wir vor einer Aufgabe, ähnlich derjenigen, dieuns zur Zeit der Entstehung unserer Nation oblag. Die Demokratie,damals begründet, sollte nun für die " elt gesichert wenden. Die Na=men Washingtons und Lincolns wurden angerufen, um zu bezeugen, dassunsere Gesinnung diejenige unserer geschichtlichen Vergangenheitwar. Den Deutschen   dagegen fehlte eine ähnliche propagandistischeIdee, welche wenige Intellektuelle - ein Troeltsch, ein Meinecke,der Verfasser - als "deutschen Freiheitsgedanken" vergeblich in ihrVolk und in die Welt hinauszutragen versuchten. Die Deutschen kämpf=ten in ihrer grossen Mehrzahl in der Meinung, sich gegen einen ruch=losen Überfall zu verteidigen, eine kleine,;aber mächtige Oberschichtum zu erobern. Diese Gedanken erwiesen sich unterlegen in jenemKampfe der Geister, der über den Köpfen der irdischen Streiter aHegrossen Kriege der Neuzeit entscheidet.

Trotzdem war die breite öffentliche Meinung Amerikas   zu Be=ginn des Krieges keineswegs deutschfeindlich eingestellt. NachdemWilson die Blokade Deutschlands durch England   für "illegal" erklärthatte, nahm das Verhältnis zu England   zeitweise gefährlichste Span*=nung an und streifte nach Lansing bis an den Bruch. Die grosse Massedes amerikanischen Volkes, desgleichen,der öffentlichen Meinungfolgend, der Präsident wollten den Frieden ohne Sieger und Besiegte.

Wilsons Ehrgeiz war es,tder Friedensvermittler zu sein. Inmühsamer Arbeit, zahlreichen Rückschlägen zum Trotz, hatten Bernstorfund House das Friedensgebäude aufgebaut, welches Ausgang Dezember1916 fertig war, um unter Dach gebracht zu werden. Wilson sperrtedamals den Alliierten den amerikanischen Geldmarkt. Am 22. Januar 1927