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Unterzeichner solange verpflichtet, bis sie erfüllt sind .
In denn Friedensverhandlungen erlitt Amerika eine schwerereNiederlage als Deutschland , das im Kriege nicht endgültig besiegtwar, wie der vorzügliche Zustand der von der Front heimkehrendenRegimenter bewies. Hätte Wilson, wenn er den Riesenarm eines Lincolnbesessen hätte, das Steuer umwerfen und sich zur Einhaltung des ge=gebenen Wortes schützend vor den Besiegten stellen können? Er warder Gefangene der übelsten Propaganda, mit der er Selbst die fried=willige Seele der amerikanischen Masse für den Krieg erhitzt hatte.Kriegsleidenschaften lassen sich nicht abstellen wie eine Wasser*=leitung. Schwere Krankheit in den entscheidenden Tagen trat hinzu,ebenso wie die umgarnende Liebenswürdigkeit des Pariser Milieus.
Amerika lehnte die Unterzeichnung des Friedensvertrages ab,den es als einen Gewaltfrieden verabscheute. Amerika beteiligte sichnicht an der Kriegsbeute und schloss sich vom Völkerbunde aus, vondem Wilson Revision der Friedensverträge erhofft hatte. Ohne denBeitritt Amerikas wurde der Völkerbund zum Sprechsaal von Staats=männern und Diplomaten, nützlich zur Glättung kleinerer Schwierig=keiten, machtlos in den grossen Fragen der Abrüstung, der Kriegs=bündnisse, des Zollabbaus, des Krieges der Grossmächte. (Japan !)Amerika wandte sich von der Alten Welt ab, bitter enttäuscht durchdiesen Friedeh, "der sich auf das Schwert stützt und nur mit demSchwerte aufrechterhalten werdeh kann". Gerade solche Amerikaner ,die für den Kriegseintritt Amerikas gearbeitet hatten, erblicktennunmehr in dem Treubruch des Friedens "den Sieg deB deutschen Vor=kriegsgeistes überjene Welt, die sich gegen Deutschland zusammen=scharte, um diesen Geist auszurotten". (George D. Herron )
Aber übernommener Verantwortungen wird man nicht ledig, im