- 281 -
indem man sie ablehnt. Amerika hat den Zusammenbruch des alten Europa herbeigeführt, ohne eine lebensfähige Neuordnung ar^ie Stelle zusetzen. Nach kurzer Prosperity musate Amerika selbst einen schwerenTribut an das Chaos zahlen, das der Weltkrieg zurückliess. Wilsonschied aus dem Leben als ein gebrochener Mann mit dem Worte: "Ichziehe es vor,mit einer Sache zu unterliegen, die siegen wird, alsmit einer Sache zu siegen, die unterliegen wird. Die 14 Punkte sindnicht tot; ihnen bleibt die Seele des besseren Amerika verschrieben.
Niemand hat diese Verantwortlichkeit seines Landes nach=drücklicher betont als der General H .T .Allen, der als Befehlshaberderamerikanischen Besatzungstruppe am Rhein ein freundliches Gedächt=nis an Deutschland bewahrt hat.
Mit dem Ausgang des Weltkrieges wurde Amerika zur Weltvor =
macht . Während bisher die Menschheit in getrennte Herrschaftsgebiete
zerfiel, sich z.B. das römische und das chinesische Reich selbstr
auf der Höhe iher Expansion nicht berührten, wurde eigentlich erstdurch den Weltkrieg Weltgeschichte und Weltpolitik im engeren Sinnegeschaffen. Durch den selbstmörderischen Wahnsinn Europas ist Amerika in ihre Mitte gerückt - arbiter mundi nach Macht und Reichtum. Aberdie öffentliche Meinung wie die Nachkriegspräsidenten verharrten ininsularer Beschränktheit, ein Beweis für die oft beobachtete Tat=sache, dass die Geister zähflüssiger sind als die Verhältnisse.
Seit der Washingtoner Konferenz teilt Amerika die Seeherr =schaft mit England und hat sich entschlossen,unter dem Eindruckeder Wirren in China, die ihm durch die Seeabrüstung auferlegtenGrenzen voll auszunutzen, nachdem Theodore Roosevelt schon 1903den Pazifik als das Meer der Zukunft erklärt hatte. Die grössten