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Nicht minder wichtig ist die Ausgleichung des ökonomischen ^
Gegensatzes zwischen Leihkapital und Arbeit, in der Amerika voranging.
An Stelle des Eigentümer-Unternehmers ist der Geschäftsleiter getreten,
der grundsätzlich mit fremdem Kapital arbeitet. Damit wurde der typi=
scbae Kapitalist ein reiner Rentenempfänger, beschnitten durch den
Rückgang des Zinsfusses. Er ist vielfach Kleinrentner, nicht zuletzt
der für Alter und Not^sparende Arbeiter selbst. Kleinaktie und Arbei=
terbanken, Sparkassen und Lebensversicherungen vermitteln diese Ver=
Schmelzung. Die öffentliche Meinung Kontrolliert an der Hand der Bi]ai=
zen^ie Einkommen der Geschäftsleiter, denen sie für hohe Leistung
willig hohe Vergütung zugesteht. Leben und lebenlassen! Auch der
Geschäftspartner und der Vertragsgegner soll auf seine Rechnung kommen.
Charles M. Schwab rät, die Mitarbeiter am Erfolg Teil nehmen zu lassen,
als gesunde Geschäftspraxis, die sich auf die Dauer bezahlt mache,/^inz nlne Unternehmer.wi §)
tL.P.Hapgood in Indianapolis, gingen soweit, sich von mhren Arbeiternauskaufen zu lassen, deren Geschäftsführer sie wurden. Solche Experi=mente stecken in den Kinderschuhen, aber bedeuten tastende Schrittein dei Zukunft.
Wenn Amerika den Gleichheitsgedanken,aus den Höhen der Welt=an schauung auf den Boden des täglichen Lebensverpflanzt hat, so führtgerade diese Gleichheitspraxis zum Ausschluss solcher Elemente, Biedem amerikanischen Geiste die Anpassung verweigern - zum Einwanderungs=verbot für Asiaten, zu scharfen Beschränkungen für Ost= und Südeuro=päer.
Dem Juden gegenüber steht Amerika grundsätzlich auf dem Stand=punkt der Assimilierbarkeit, aber es wehrt den geistigen Einfluss un=assimilierten OstJudentums ab. New York ist bei weitem die grösste