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Judenstadt der Veit. Daher bei völliger Rechtsgleichheit ein weit ver=breiteter gesellschaftlicher Antisemitismus. Bezeichnend sind die Wpr=te eines Ford, in denen er auf den später stark gemilderten Antisemi=tismus seiner Jugend zurückblickt (in "Mein Leben und mein Werk")."Eshatten sich hierzulande gewisse Einflüsse bemerkbar gemacht, die merk=lieh auf das Niveau unserer Literatur, unserer Vergnügungen und unse=rer sozialen Grundsätze drückten; überall war ein Sinken der Wertmass=stäbe bemerkbar, und zwar i& solchem Masse, dass dem entgegenzutretengeboten schien." Ford führte diese Einflüsse auf das nicht voll ameri=kanisierte Judentum zurück, das seine eigenen religiösen Bindungenverloren hat. "Zur Zeit liegt die ganze Frage ausschliesslich in denHänden der Juden selbst. Sind sie Klug, so werden sie alles dransetzen,die Juden zu Amerikanern, statt die Amerikaner zu Juden zu machen. DerGeist der Vereinigten Staaten von Amerika ist im weitesten Sinne desWortes Christlich und vom Schicksal bestimmt, christlich zu bleiben.Das ist nicht im sektiererischen Sinne aufzufassen, sondern beziehtsich lediglich auf ein Grundprinzip, das sich auf die fundamentalenchristlichen Begriffe von Menschenrechten und =pflichten gründet.
Unser Widerstand gilt den falschen Ideen, die die moralische Kraftdes Volkes untergraben."
Amerika empfindet den rassenbiologischen Antisemitismus alseinen Widerspruch zum Menschenrecht und zur Gotteskindschaft desMenschen. Aber es empfindet nicht minder die geistige Kluft der Vbar =lieferungen und Zielsetzungen. Diese Kluft, geschichtlich entstanden,ist geschichtlich überwindbar. Erstaunlich, wie schon in der zweitenGeneration der Jude, selbst in der äusseren Erscheinung, den amerika= nischen Typus annimmt - insbesondere der universitätsgebildete Westjude.