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I. Wesen und Wertung der Maschine.
Die Maschine ist ein Kind des "kapitalistischen Geistes",
welcher grösstmöglichen Ertrag unter Aufwendung von geringstmöglichen
Kostenjbrstrebt, indem er beide Posten billanzmässig als Geldsummen
vergleicht. Er bedient sich zu diesem Zwecke der Ratio ,d.h. des
Ursache und Wirkung verknüpfenden Verstandes, welcher zunächst mit
empirischer Naturbeobachtung, später mit wissenschaftlicher Natur=
gesetzlichkeit arbeitet. Die Verwendung der Ratio für den ökonomischen
Zweck nennen wir Technik . Das Gebiet der Technik greift weit über die
e
Maschine hinaus: Psychologie organisiet das Sozialgebilde des Betriebs- Biologie verwandelt tote Materie in lebende *esen - Chemie baut leb=lose Stoffe organischer wie unorganischer Herkunft zu neuen Stoffenum. Das Wesen der Maschine dagegen ist Bewegungserzwingung , deren Ge=setze die Physik an die Hand gibt. Die Bewegungserzwingung dient ent=weder der Stoffbearbeitung der Industrie oder der Stoffbewegung desVerkehrswesens, wobei die chamische und biologische Struktur des Stof=fes unverändert bleibt. Die mechanische Kraft liefert zunächst dieVersklavung des Tieres, später die gebändigte Naturkraft des Wassers,des Windes, des Dampfes, der Elektrizität - die Zukunft versprichtdie Entfesselung der Urkraft durch Atomzertrümmerung , die, im Labora=tor gelungen, der ökonomischen Dienstbarmachung harrt. Damit würdenEnergiemassen von phantastischer Grösse zur Verfügung gestellt, welcheKohlengruben wie Wasserwerke überflüssig machen würden. Unsere Techniksteckt in den Kinderschuhen unter der Bedingung, dass die Wissenschaftfortschreitet.