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Arbeitslust, welche die Maschine zum Leben erwecken, eine Frage desGeldgewinns? Ist dem Sinn des menschlichen Daseins mit einer Lust=und Unlustrechnung nahe zu kommen, wie der niederbrechende Kapitalis=mus dem Arbeiter vorgaukelt? Ist der Arbeiter wirklich nicht wenigerund nicht mehr als ein kleinkapitalistischer Arbeitsunternehmer?
Der Arbeiter hat diese Fragen verneint, soweit er sich zumSozialismus bekannte, was nicht nur in Deutschland , sondern in wachsen^dem Masse auch in der anglo-amerikanischen Veit der Falljist. UnterSozialismus versteht er eine Gesellschaftsordnung, die er als objektiven,Wert bejaht, der er sein Bestes schenkt, die ihm gegen die Pflicht derLeistung das Dasein sichert und Kulturgüter vermittelt!- eine Ordnugg,mit der er sich eins fühlt. Diese Hoffnung ist ihm wichtiger als dieMehrwertlehre und der Klassenkampfgedanke des Marxismus, als der Mate"rialismus und der Utilismus der bürgerlichen Welt, die ihn mit seeli=scher Zersetzung und wirtschaftlichem Chaos bedrohen. Diese Hoffnungist das grosse Ja seines Lebens. Ihr hofft er die Maschine dienstbarzu machen: mechanische Mittel für übermenhanische Zwecke, wie
sie den Vätern der Maschine vorschwebten.
Die Erlösung des Maschinenmenschem ist nicht kapitalistishhenGeistes, der einst eine nützliche Disziplin bedeutete, solange er re=ligiös verwurzelt war, der aber niemals aus der Vereinzelung hinaus=führt. Seine Erlösung ist der Dienst an dem Gemeinwohl , der ihn berufs=mässig der Volksgemeinschaft eingliedert. Ohne solche Umstellung istdas soziale Ganze dem guten Willen einiger hunderttausend "Schlüssel=arbeiter" ausgeliefert, welche Eisenbahnen, Wasser, Elektrizität undTelephon verwalten. Diese Leute können das Leben einer Millionenstadt,ja den ganzen Staatsapparat zum Stillstand bringen, wenn die wirtschafte