Autograph 
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Entstehung
Seite
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Der Arbeiter, und zwar vornehmlich gedacht als Handarbeiter, gilt alseinziger Wertschöpfer. Es ist leicht , diese Lehre mit dem Hinweis zuwiderlegen, dass irgendwelche "Zurechnung " bestimmter Teile des Pro=duktes auf die einzelnen Produktionsfaktoren willkürlich und damit un=möglich ist. Kein Mensch kann sagen, welcher Wertanteil am Ertrag desUnternehmens der mitwirkenden Handarbeit, welcher der Tätigkeit desUnternehmers, welcher den in Maschinen und Apparaten niedergelegtenGedanken der Technik verdankt wird. In der Mehrwertlehre wurzelt dieKlassenkampfstimmung breiter Arbeiterschichten; denn der Mehrwert,unvermeidlich als Triebkraft der kapitalistischen   Produktion, ist vomStandpunkt des Arbeiters gesehen "Ausbeutung" als Vorenthaltung desvollen Arbeitsertrags.

Diese Gedanken, heute theoretisch veraltet, können sich aufharte Tatsachen berufen, an denken auch der "bürgerliche" National=Ökonom nicht vorbeigehen darf, ohne dem Vorwurf eines flachen Opti=mismus zu verfallen. Solche Tatsachen, in Tagen der Prosperität ver=gessen, melden sich umso aufdringlicher in der Depression. So habendie " Technokraten " Amerikas   in nachdrücklichster Weise auf den Wider =spruch zwischen Maschine und kapitalistischer Wirtschaft hingewiesen.Auf der einen Seite steht die ungeheure Steigerung der Produktion HM6mit noch grösserer Steigerung der Produktionsmöglichkeiten - auf deranderen Seite die zurückbleibende Kaufkraft des Marktes, Unverkäuf =lichkeit der Waren, millionenköpfige Arbeitslosigkeit als PauerersdBi =nung, Unterversorgung und Massenelend .

Zunächst einige Ziffern. Nach Angabe der Technokraten habenvor Jahrtausenden iXX 100 000 Menschenjiie Cheopspyramide innerhalb von20 Jahren erbaut; dieselben Erdmassen zu bewegen, erfordert heute inden Eisenerzgruben Minesotas 200 Menschen in Awöchentlicher Arbeit.