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kapitalistischen Produktionsprozesses. Da jede Herabsetzung des Real =lohnes Marktverknappung bedeutet und damit Arbeitslose schafft, sohat der Staat,der die Gewerkschaften sich eingliedert, die Aufgabeübernommen, den Reallohn zu verteidigen. Es gilt dies auch von Ver=teuerung der Lebensmittel, der keine Erhöhung des Nominallohnes gegen=übersteht. Der Arbeiter, dem das Fett verteuert wird, muss an Klei=dung sparen. Der Staat , welcher den Reallohn allgemein erhöht, schafftdamit Arbeit, während der einzelne Privatunternehmer dieses nicht kannweil er von dem weniger einsichtsvollen Mitbewerber unterboten wird.
Würde der ganze Mehrertrag, welcher der Maschine verdankt wirdin den Reallohn gehen, so gäbe es kein Problem: das ganze Maschinen^erzeugnis würde als fertige Verbrauchsware verzehrt. Aber ein Teildes Mehrertrags geht in den Unternehmergewinn . Dieser wird überwiegendinvestiert. Er dient der Erweiterung und Neugründung von Betrieben.Auch die Rückstellung von "Reserven" bedeutet Investition, da die Re=serven im Betriebe arbeiten, den Betrieb also ausweiten. Dem Unter=nehmer bleibt keine Wahl, er muss investieren. Denn der besser aus=gestattete, der rationalisierte und modernisierte, in vielen Fällenauch der nur vergrösserte Betrieb gewinnt im Konkurrenzkampfe. DerMitbewerber, welcher den Gewinn im Luxusbedürfnis verzehrt, dessenBetrieb darüber veraltet, verliert das Rennen. Stillstand ist Rück=schritt. In gleicher Richtung wirkt die Frugalität des kapitalisti=sehen Geistes. Der Unternehmer"Bient", indem er bescheiden verbrauchtund dafür das Unternehmen erweitert, Zu demselben Ergebnis führt auchdie Spartätigkeit der arbeitenden Klassen, welche in Vorsorge fürAlter, Arbeitslosigkeit und vorzeitigen Tod statt zu verbrauchen,sparen d.h. Lohn investieren. Jede Investition aber, welche über dieErhaltung des vorhandenen Kapitalvorrats hinausgeht, bedeutet Aus=