Autograph 
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Entstehung
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seine Freiheit in der Gemeinschaft findet, der zur mütterlichen Naturzurückkehrt^und den väterlichen Gott als helfende und heilende Machtder Liebe neu erlebt. Als solcher Mensch, der sich dem Volksganzenwie dem Weltganzen freudig eingliedert, stilt der Siedler den Gegen =pol des Maschinenmenschen dar. Der Siedler, nicht wie er ist, aberwie er sein sollte, prägt als Wunschbild das Leben. Beide sind ver=bunden durch den Motor , der den Landbewohner von der Enge der altenZeit ablöst. Beide sind der Vortrupp des Heeres der Arbeit in dasaufsteigende Jahrhundert.

Hand in Hand geht hiermit eine Umschichtung des Verbrauchsvon den Erzeugnissen des ländlichen Grossbetriebs zu denen des Klein=betriebs. Zunächst geht der früher als unentbehrlich erachtete Brannt=weinverbrauchjZurück. Altes schlesisches Wort: "Schnaps muss sein, Brot,wenns kann sein." Später sinkt der Getreideverbrauch, wo Gemüse, Spei=sekartoffel, Obst, Milch, Butter, Eier reichlich zur Verfügung stehen.Man kann heute bereits geradezu von einer "Milchmode" sprechen.

Im einzelnen scheide man drei Stufen der Siedelung. Der ge=hobene Industriearbeiter drängt aus dem Massenquartier und der Miet=kaserne in das Eigenheim , die Stadtrandsiedelung und die Gartenstadt.Dieser Sehnsucht entsprechend erlaubt das Volksauto einen neuen TypusStadt, wie ihn etwa die Millionenstadt Los Angeles   heute schon andeu=tet: Hochhäuser im Geschäftszentrum, weit_ged^%ite Vororte als Wohn=viertel, Einfamilienhäuser, dazwischen Grünflächen und Sportplätze -die Stadt eine ganze Grafschaft bedeckend. Der Stadtmensch der Zukunftlebt zwischen Bäumen und Blumen.

Diese Wohnweise - bisheijein Luxus weniger - wird durch einenrationalen Haustypus, das " Neue Haus ", den breiten Schichten der Be=völkerung Zugänglich gemacht durch Typisierung von Baumaterial,Bau=