Brief 
[MS 158 - Brief Schmidts an Schulze-Gävernitz]
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Deutfche Werkßätten für Handwerkskunß Dresden G.m.b.H.

VerkaufsReHen und [fündige AusHeHung:Dresden  , RingRraße 15 /München  , Odeons-Pia^ / BerHrt, BeHevueßraße 10 / Hamburg  KönigAr. 15 / Hannover  , Hiidesheimerffr. 1 o

^jFernfprecber für Dresden   :Werkffättem 874u. 19055, VerkaufsHeHe 3881 / Telegramm-Adreffe: HandwerkskunH / Bank-Konto:Albert Kuntze & Co., Dresden  -Altltadt 1

Gelchäftsltelle: Dresden  -Altlt. 16, Blatewi^erltraße 17

Schm./He.

Abteilung: Dresden  , den 3. Dezember 1909. L ' ^

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/?/,; Herrn Professor von Schulze - Gävernitz,

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Freiburg

Schweidhofstrasse.

Hochgeehrter Herr Professor!

Ich habe für meine neue Fabrik für 60,000 Mark amerikanische Maschinen kaufenmüssen, kaufen müssen, weil an unseren deutschen   Maschinen seit 20 Jahrenfast nichts geschehen ist und die amerikanischen Maschinen durchschnittlich das,j20 fache der unsrigen leisten.jEs ist gar nicht wahr, dass wir, von bestimmtenBranchen abgesehen, eine so hervorragende Industrie haben. Wir arbeiten für diePollaken und die Leute, die keine Ansprüche machen und schlechte Preise zahlen,während der Amerikaner,trotz der höchsten Löhne, uns zwingt, bei ihm zu kaufen,und zwar zu den höchsten Preisen. Nur solcher Export hat überhaupt Wert. Unserdeutscher Export ist immer noch ein solcher auf Kosten von Kraft und Gesundheit; unserer Arbeiter.

Ich habe den verschiedenen Fabrikanten von Holzbearbeitungsmaschinen das mit-geteilt. Sie erklären mir, einer wie der andere und geben mir zu, dass die Ursachein der mangelnden deutschen wirtschaftlichen Organisation liegt. Wer in Deutsch­ land   eine Maschine braucht, bekommt von 30 Fabriken ein Preisbuch a 10 Mk., eben-so viele Reiseonkel kommen gelaufen u.s.w. Alle diese Fabriken müssen die Maschine

J!

;h bearbeiten, Modelle machen und nichl; nur von dieser Maschine. Unsere Fabriken bau-[; en im allgemeinen mehrere 100 Maschinen. In Amerika   gibt es 3 Fabriken, die aus