lung des großdeutschen Rcformvereins, die am 28. Oktober 1862in Frankfurt tagte, hieß die Ablehnung des Handelsvertrags gutund forderte die Aufnahme Gesamtösterreichs in den Zollverein.Ähnlich sprachen sich andere Versammlungen aus, namentlich auch dieGeneralversammlung der katholischen Vereine, die am 10. September1862 in Aachen tagte, wie denn auch in den Landtagen dieKlerikalen gegen den Handelsvertrag stimmten. Für die Ultra-montanen war es eine Art Glaubensartikel, man dürfe Preußen nicht groß werden lassen, und unter ihrem Einfluß schien die poli-tische Erbitterung in Süddeutschland über die wirtschaftlichen Er-wägungen zu siegen, obwohl sich auch hier so gewichtige Autoritätenwie der vom 14. bis 18. Oktober in München versammelte Handels-tag nachdrücklich für den Vertrag erklärten.
Diese Stimmung benutzte Österreich , um eine Reform desBundes in seinem Sinne zu versuchen, und beantragte im August1862, gemeinsam mit den vier Königreichen, den beiden Hessen undNassau, daß eine Delegiertenversammlung der Landtage am Bundeeinberufen werde. Preußen verwahrte sich dagegen, daß derartigeVeränderungen anders als durch Einstimmigkeit beschlossen werdenkönnten, und bekämpfte den Antrag mit der Erklärung, daß nichteine Delegiertenversammlung, sondern nur eine grundsätzliche Um-gestaltung des Bundes mit einer „gekrüftigten Exekutionsgewalt,sowie einer damit zusammenhängenden Nationalrepräsentationjenes tiefe und berechtigte Bedürfnis der Nation nach einer heil-sameren einheitlichen Gestaltung ihrer öffentlichen Verhältnisse"befriedigen könne.
Preußen behielt den Sieg in der Abstimmung, aber da dieAntragsteller die Agitation für ihren Plan fortsetzten, so gabBismarck in einer Cirkulardepesche vom 24. Januar 1863 an dieVertreter Preußens einen Überblick über die Bestrebungen Öster-reichs, Preußen zu majorisieren, welche den bedeutsamen Satz enthielt:„nach meiner Überzengnng müssen unsere Beziehungen zu Öster-reich entweder besser oder schlechter werden". Österreich antwortetein gereiztem Tone, und die Verhandlungen hatten nach allen Seitenhin festgestellt, daß die Zustände des Bundes unhaltbar seien.Gleichzeitig begann ferner unter den Arbeitern die Bewegung, die