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sich. Es wäre nicht der Mühe werth, noch könnte es gelingen, dieNation zur Einheit und Stärke, zur höheren Form des äußern Lebenszu erheben, wenn ihr dabei der Beruf zur geistigen Freiheit abhan-den kommen sollte, dem sie ihre beste Kraft verdankt.
Nicht so sehr der Soldatengeist steht zwischen Preußen und Deutsch-land , als der Geist einer hochmüthigen Kirchenzunft, die an allem Lebenund aller Entwicklung unbetheiligt ist. Man denke sich diese mit ihremganzen Gefolge aus dem Rath und den Werkstätten des Gemein-wesens verdrängt, und tausend neue Kanäle führen die frischsten Bil-dungssäfte der Nation in's Herz des Staates hinein. GlücklicherWeise liegt hier der Trost dicht neben dem Uebel. Denn was derVerstandesarbeit der Zeit am feindlichsten gegenübersteht, das wirdauch täglich von ihr am meisten besiegt.