- Weitere AngabenZeit- und Sachbezug: Der 1891 in Fortsetzungen in der "Deutschen Roman-Zeitung" und im gleichen Jahr als Buchausgabe in Berlin erschienene Titel "Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte" trägt autobiografische Züge. - Inhalt: Der Roman demonstriert die Überlegenheit eines gesellschaftlichen Außenseiters über bürgerliche Konventionen. Der wegen seiner Gefräßigkeit "Stopfkuchen" genannte Jugendfreund des Ich-Erzählers, Heinrich Schaumann, behauptet sich in seiner Position als Außenseiter abseits der dörflichen und auch großen Welt Eduards. Der vermeintliche Versager saniert gegen alle Widerstände einen großen Hof und klärt einen Mord auf, wobei es ihm gelingt, im Einklang mit sich selbst zu bleiben. - Überlieferung: Die Bedeutung und Modernität des Romans ergibt sich aus der mehrschichtigen Erzähl- und Zeitstruktur und der ironisch-humoristischen Erzählweise. Die nicht-lineare, auf auktoriale Deutung verzichtende Erzählstrategie des Sprechenlassens wurde richtungsweisend für den modernen Roman und gilt als Raabes reifeste Leistung. Raabe nannte Stopfkuchen sein bestes Buch. Es gilt (auch international) als Raabes Meisterwerk.
- Erschienen1891
- AutorRaabe, Wilhelm
Datenquelle: GND
Die deutsche Litteratur neunzehnten Jahrhunderts
Meyer, Richard Moritz1 - 4. Taus., Berlin : Bondi, 1900