Autograph 
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Entstehung
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Wunderwerke des menschlichen Geistes, liefern die Maschinendort das beste Erzeugnis, wo der an ihnen beschäftigte Arbeiter ihrenGedankeninhalt nachempfindet. So hängen nach den von de Man angeführ=ten Zeugen manche Arbeiter an ihrem "eisernen Kollegen" wie an einemMenschlichen lesen und betrachten die Maschine als "Quelle der Lebens=freude" im Gefühl der rhytmischen Beherrschung der blinden Naturkraft.Einer vergleicht sie sogar mit einem jungen Mädchen, das die Musikzum Tanze bringen soll.

Ein weiteres kommt in Betracht. Die Maschinen werden immerkostspieliger; die Menge des durchlaufenden Rohstoffs oder Halbfabri=kates wird gesteigert. Damit wächst die Verantwortung des einzelnenArbeiters. Man vergleiche etwa einen Puddler, von dessen Tüchtigkeitlediglich das Erzeugnis eines Puddelofens abhängt, mit jenem Mann,der für den gesamten Inhalt eines Converters Verantwortlich ist. P&rFür die Baumwollindustrie gilt ein gleiches. Wieviel grösser ist doRhdie Verantwortlichkeit jenes Arbeiters, der Tausende von Selfaktor=Spindeln beaufsichtigt, gegenüber de%h alten Handmule^ppinner, dessenMaschine nur wenige hundert Spindeln hatte und dBr in mühsamer Arbeitsogar pro Spindel^weniger Rohstoff als sein Nachfolger verarbeitete.

Körperliche Behendigkeit, geistige Mitarbeit, Verantwortlich=keitsgefühl, best mögliche Leistung auch ohne Aufsicht, sind von jenemschlecht genährten Fabrikproletariat, wie es die Industrie bei ihremAuftreten schuf, nicht zu erwarten. Hierzu bedarf es einer höheren Jk*Lebenshaltung des Arbeiters und der Rückführung der Arbeitszeit aufangemessene Grenzen. Man kann die scheinbar paradoxe Behauptung rechtefertigen, dass die Höhe der Lebenshaltung der arbeitenden Klassen ge =r adezu ein Gradmesser der industriellen Kraft einer Nation ist , weil