Telegramm.
In tiefster Erschütterung über den jähen Heimgang Ihresteuern Gatten versichern wir Sie unserer aufrichtigen Teil-nahme. Das deutsche Volk hat einen seiner fähigsten Führerin Politik und Wirtschaft in der Stunde schwerster Gefahrdurch grausame Schicksalstücke verloren. Unser Bank-- undFinanzwesen muß den unersetzlichen Verlust eines seinerbesten Männer betrauern. In fernste Zeiten bleibt seinAndenken als leuchtendes Vorbild unserem Volke erhalten.
In innigstem Mitgefühl
die Geschäftsinhaber der Disconto-Gesellschaft.
CentralverbanddesDeutschenBank und Bankiergewerbes (E.V.)
Berlin NW, den 2?. April 1924.Hochgeehrte Exzellenz!Die Nachricht von dem unermeßlichen Verlust, der Sieund Ihr Haus, darüber hinaus aber auch das gesamte Vater-land betroffen hat, hat uns aufs tiefste bewegt und erschüttert.Dankbar erinnern wir uns der Zeit, in welcher der so jäh ausdiesem Dasein Abberufene zu den Unsrigen gehörte und seineglänzenden Geistesgaben, seine bewundernswerte Arbeitskraftder Sache unseres Berufes gewidmet hat, und aufs schmerz-lichste beklagen wir es, daß der deutschen Wirtschaft in denSorgen und Kämpfen der kommenden Jahre eine Persönlichkeitfehlen muß, die an Fülle des Wissens, an Kraft des Wollensund an Schwung der Gedanken ihresgleichen nicht hatte unddie in der Überwindung unlösbar scheinender Schwierigkeitenihre höchste Freude fand. Die Verehrung, die wir dem Dahin-gegangenen bewahren werden, gilt aber nicht zuletzt auch seinenhervorragenden menschlichen Eigenschaften, die wir, seit Jahr-zehnten Zeugen seines beruflichen Wirkens, sich stets von neuembetätigen sahen und denen, wie wir überzeugt sind, eine un-
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