Euer Exzellenz!
Zu dem schier unfaßbaren Unglück, das Euer Exzellenzbettoffen hat, erlaube ich mir als Vorsitzender der deutsch -nationalen Studentenschaft einem tief empfundenen innerenZwange folgend, meine herzlichste Anteilnahme und meineTrauer um den aus unserer Mitte Gerissenen auszusprechen.
Viel haben Euer Exzellenz an diesem Tage verloren,aber größer noch und unersetzlich ist der Verlust, den unsergesamtes deutsches Vaterland zu beklagen hat.
Das Volk ruft seit langem immer lauter nach demFührer. Dr. Helfferich war ein solcher Führer, der, von unsverehrt, von weiten Kreisen des Inlandes trotz politischerGegensätze geachtet, vom gesamten Ausland anerkannt undzum Teil — und das mit Recht — gefürchtet wurde.
Unbestimmter und unheildrohender denn je liegt dieZukunft vor Deutschland , denn der Mann, der berufen undausersehen war, unser Führer im Ringen gegen unsern Tod-feind Frankreich und die von diesem beherrschte Reparations--kommission zu sein, ist nicht mehr.
Furchtbar schwer ist dieser Schlag für uns alle, aber wirwären nicht würdig, einen Mann wie Herrn Dr. Helfferich vorunseren Reihen gehabt zu haben, wenn wir nun den Kopfhängen ließen. Wir werden unsern Weg weiter schreiten, nunerst recht! Dazu aber darf ich Euer Exzellenz die Versicherungabgeben, daß wir deutschnationalen Studenten uns in ernstemStreben bemühen werden, im Sinne des großen Toten zuarbeiten. Unsere Losung heißt: Zusammenstehen und kämpfenin einer Front, von einem einzigen helligen Willen beseelt,auf ein einziges hehres Ziel hin: Deutschlands Freiheit!
Das ist der Sinn Dr. Helfferichs.
Ich habe die Ehre zu sein, Euer Exzellenz ergebenerVorsitzender der deutschnationalen Studentenschaft.Cesar.
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