nicht, wenn wir rückwärts blickend nur Worte der Klage finden,sondern wenn wir, das Auge vorwärts gerichtet, mutig undentschlossen den Kampf zu Ende führen.
Unsere Aussichten sind gut. Die Wandlung, die in diesenvier Jahren im Volke vor sich gegangen ist, ist unverkennbar.Enttäuschung über die unerfüllten Versprechungen, Ekel überdie Mißwirtschaft, Not, Sorge und Verzweiflung treiben dieLeute in unsere Reihen. Doch das sind äußere Merkmale,es wäre um unsere Sache, unsere Hoffnung schlecht bestellt,wenn sich das Volk nicht auch tief im Innersten gewandelthätte: Das deutsche Gewissen ist erwacht, der nationale Ge-danke regt sich mit Macht und rüttelt an den Ketten, der ge-schichtliche Sinn im Volke hat den Zusammenhang mit seinergroßen Vergangenheit wiedergefunden! Wie ein Rauschengeht durch deutsche Lande wieder die Erinnerung an Friedrichden Großen; aus ihren Gräbern steigen die Gestalten einesWilhelm I. , eines Bismarck, Roon und Moltke und weisen demVolke den Weg, den es zu gehen hat. Man spricht wieder vondeutscher Ehre und deutschem Heldentum!
Freilich wissen wir nur zu genau, daß wir waffenlos sind.Die Revolution hat uns wehrlos gemacht und seitdem habensich ja, Gott sei's geklagt, genug deutsche Schufte gefunden,die die letzten Waffen dem Feinde verraten haben. EinenKrieg können wir nicht führen, auch Helfferich würde der letztegewesen sein, der das deutsche Volk in eine Politik planloserUnbesonnenheit hineingeführt haben würde. Wir verlangenaber, wie er es so oft in Wort und Schrift getan hat, einePolitik deutscher Ehre und Würde; wir vermögen es nicht ein-zusehen, daß es der politischen Weisheit letzter Schluß seinsoll, dem Feinde das Beileid beim Untergang der „Dixmuiden "auszusprechen. Wir fordern, daß nichts mehr unterschriebenwird, was wir nicht erfüllen können, ohne unsere Nachkommenauf ein Jahrhundert in Sklaverei zu bringen, und wir lehnenden Appell an die Feigheit im deutschen Volke ab, mit dem die
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