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Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
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Und in welche Idylle der Knechtschaft verlief dieses Weltgericht!Von den vier und dreißig Fürsten , welche diese Donnerstimmen zur

dem Ausland Gefahr drohen, weil man nicht wissen könne, wo eine Revolution,die doch einmal bei uns unvermeidlich sei, in ihrem verheerenden Lauf stehenbleibe". An einer andern Stelle kommt der Verfasser, der seiner Totalansicht nach eherzum Föderalismus neigt, gleichwohl, nachdem er bewiesen, daß nur Preußen berufensein könne, dem deutschen Wirrwarr ein Ende zu machen, zu folgendem noch heutezutreffenden Schlüsse:Ist Preußen für Deuschland so bedeutend, wie wir obensagten; steht unsere Erhaltung oder unser Untergang wenigstens zum Theil mitseinem künftigen Schicksal in Verbindung; können beide in freundschaftlicher Ver-einigung uur ihren Vortheil, in feindseliger Trennung nichts als Gefahr und Nach-theil finden; dann ließe sich auch vielleicht erklären, warum grade gegen Preußen von mancher Seite mit Mund und Feder so rüstig gefochten wird. Aus vielenTheilen Deutschlands sieht man den Meinungskrieg gegen diese Macht mit solcherErbitterung führen, daß er gerade darum Verdacht erregen könnte. Ein bedeuten-des Zeichen ist auch, daß die Gegner Preußens bei den Fremden gefälligen Beifallund Hilfe finden. Die Franzosen befolgen auch in unseren Tagen noch, selbst inihren Zeitschriften, die herrliche Regel des Theilens gegen uns". Der Verfasserbegehrt eine Volksvertretung beim Bundestag und beruft sich auf eine andere ano-nym erschienene Schrift:Die Stimme des Zeitgeistes an das deutsche Volk",welche die ganze militärische Unbrauchbarkeit des Bundes auseinandersetzt.Zwei Jahrespäter schrieb Görres sein:Europa und die Revolution, Stuttgart , bei Metzler1821 (das Buch von 1819Teutschland und die Revolution" war in mehrerenAuflagen ohne Angabe des Druckorts erschienen:Deutschland 1819") ein Werkvoll Geist und Feuer, zwar mit den herrschenden naturphilosophischen Anschauun-gen ins Ueberschwängliche gesättigt und bereits von Kryptokatholizismus angehaucht,aber voll tiefer Gedanken und manchmal mit weittragendem Blick in die Zukunft.Den deutschen Bund nennt er den verwirklichten Lontrat 8veial freilich nur zwi-schen den Fürsten, deren jeder Einzelne sich auch die von Rousseau vorbehalteneFreiheit gelassen, zu jeder Zeit wieder in den Naturzustand zurückzutreten; Oester-reich findet er bereits seit 1609 dem neuen Deutschland fremd geworden; Preußen ,weil es seine Bestimmung seit 1616 verkenne, bedroht mit Verlust seiner sozialenStellung in Deutschland und seiner politischen Bedeutung in Europa . An einerandern Stelle verlangt er nach der Aufhebung der inneren Zollschranken:Sie