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Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
Entstehung
Seite
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Schritt zu folgen. Statt dessen müssen wir uns beschränken, nur dasHervorstechendste kurz zu erwähnen, insofern es dazu beiträgt, denHauptgegenstand unserer Aufmerksamkeit in ein vollständigeres Lichtzu setzen.

In der italienischen Frage, die uns zunächst auf die Erwähnungdieses Werkes gebracht hat, ist der oben ausgeführte Gedanke zwar inso verhüllter und schonender Form angedeutet, wie man es einer ver-bündeten Regierung und einer befreundeten, edlen Nation schuldigwar, aber immerhin verständlich genug, daß der Sinn dem aufmerk-samen Leser nicht entgehen kann, so zwar, daß auch der Hauptschul-dige sich scharf in die wunde Stelle getroffen fühlte. Ueber die An-fänge selbst des Preußisch-Italienischen Bündnisses verbreitet die halbos-fizielle Darstellung kein neues Licht. Sie knüpft von dieser Seite erstan den Zeitpunkt kurz vor Ausbruch der Feindseligkeiten an, hält andem von oben herab ein für allemal ausgestellten Dogma fest, daßPreußen nicht zum Kriege entschlossen gewesen sei und darum auch erstin den letzten Atonalen die Verantwortlichkeit habe übernehmen können,Italien zu Kriegsrüstungen zu veranlassen, und fixirt den Termin, andem beide Staaten erst sich das Wort gegeben, alle Opfer einerKriegsbereitschaft über sich zu nehmen, auf die Frist zwischen dem26. und 30. April 1866, als in welcher Graf Mensdorsf zwarPreußen gegenüber abzurüsten sich anheischig gemacht, Italien gegen-über aber dasselbe ausdrücklich verweigert hatte. Es muß den Ent-hüllungen späterer Zeiten vorbehalten bleiben, die näheren und ge-