Druckschrift 
Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
Entstehung
Seite
157
Einzelbild herunterladen
 
  

Ueber diesen Punkt drückt sich derFeldzug von 1866"wie folgt aus:

So kam der Entwurf der Präliminarien zu Stande.

Es war eine ernste und wichtige Entscheidung, welche damit anSe. Majestät den König herantrat, ähnlich der über den Beginn desKrieges.

Sollte dieser fortgesetzt werden in der Hoffnung auf noch größereResultate? Die Armee stand vor Wien . Preßburg war schon nahezuin der Hand der preußischen Streitkräfte gewesen. Auf den Ausfalleiner zweiten Schlacht, wenn sie erforderlich werden sollte, blickte manohne Vesorgniß und möglich war der Einzug in Wien ohne allzugroße Opfer.

Die militärischen Bedingungen also waren für den Augenblickgünstig, und von diesem Standpunkte aus die Wünsche natürlich,den Sieg bis an die äußerste Grenze zu verfolgen und der bewähr-ten Kraft des preußischen Heeres volle Entfaltung zu gestatten.Ein Ziel, welches der erste Napoleon sich nie versagt hatte dieHauptstadt des Gegners lag in verlockender Nähe, ihre Thürmewaren den Blicken der Vorposten sichtbar.

Andererseits aber blieb wohl zu erwägen, daß Oesterreich, selbstnach dem Verlust von Wien , nicht genöthigt war Frieden zu schließen.Sein Heer konnte auf Ungarn ausweichen und die KomplikationenEuropäischer Politik abwarten. Kam auf der vom Kaiser Napoleon vorgeschlagenen und dem Wesen nach öffentlich bekannten Basis ein