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Ueber den Druck
aus keinem andern Grunde, als zu zeigen, wie weit derselbe durch .den typographischen Mechanismus gebracht werden, und wie zwoPersonen auf eine Sache fallen, und in der Ausführung von einan.der unterschieden seyn können.
Es ist sonderbar, daß der erste Gedanke, geographische Char-ten durch Abdrücke zu vervielfältigen, von einem der ersten Buch-drucker, in den ersten Jahren nach Erfindung der Buckdruckerkunstist geheget und in Ausübung gebracht worden. Das geographischeWerk des Ptolemauö war in den damaligen Zeiten der Schatz dergeographischen Wissenschaft, und wegen der dabey befindlichen land«charten ein überaus kostbares Werk, das nur bey den reichsten Per-sonen angetroffen wurde. Dieß bewog einen der ersten aus Deutsch-land gezogenen Buchdrucker, Conrad SchtveinheitN, der nebstArnold Pannarz die nun ausgebildete Erfindung der Kunst Bücherzu drucken, nach Rom gebracht, sich aber nachher von ihm getrennthatte, die in eben denselben Zeiten bekannt gewordene Erfindung,die Kunst in Kupfer zu stechen, zu erlernen, und den Druck sowohldieses Werks als der dazu gehörigen 27 iandcharten zu unterneh.men. Und ob er schon selbst, nebst dem Herausgeber des Werkes,dem Domitius CalderilMs, nach dreyjähriger unabläßiger Arbeit,noch vor deren Beendigung mit Tode abgieng: so ward solches den-noch von einem andern Deutschen , Arnold Bucking, vollends zuStande, und im Jahre 147L im Monate October glücklich an daslicht gebracht.
Der erste Anblick dieser iandcharten ist angenehm, ob er gleichdie Kennzeichen einer neu angehenden Kunst bemerken läßt; er giebtaber auch zugleich den Uebergang in eine andere Kunst zu erkennen.Die neue Kunst der Kupferstechcrey beschäftigte sich nur mit Bildern,und bey Büchern war ihre Anwendung noch nicht gemacht worden.Sie war also hier nicht nur einen Schritt weiter, sondern auch vonden Bildern zur Schrift übergegangen; und hierbey hatte Schwein-Heim