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Ueber den Druck der geographischen Charten : Nebst beygefügter Probe einer durch die Buchdruckerkunst gesetzten und gedruckten Landcharte / Von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf
Entstehung
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der geographischen Charten. 5

heim seine schon bisher ausgeübte Buchdruckerkunst angebracht. Erbediente sich bey der in den Charten vorkommenden Schrift und denNamen, eben solcher stählernen Stempel, als der Buchdrucker beyVerfertigung der Formen zum Guß der Buchstaben braucht, undschlug sie, Buchstaben vor Buchstaben, in seine Platte ein. Esist nicht genau zu bestimmen, ob diese Platten aus Kupfer oder ausZinn bestanden haben, so wie dergleichen noch itzt in Holland bey denmusikalischen Noten gebrauchlich sind; man wird aber davon durchdie Gleichförmigkeit der Buchstaben überzeugt, die kein Kupferste-cher nachahmen kann, so aufmerksam und geübt derselbe auch seynmag. Diese Erfindung ist also sehr alt, und ein Eigenthum derBuchdruckerey.

Es ist aber dieß nicht das einzige Merkwürdige bey diesem erstengeographischen Werke; es ist noch eine andere Sache von dem da-maligen Gebrauche der Buchdruckerey entlehnet worden. Die erstenBuchdrucker hatten den Gebrauch aus einer Nothwendigkeit ange-nommen, die in dem wenigen Vorrathe ihrer Schriften den Grundhatte, ihre Handschriften Seite auf Seite, und auf einen Bogendas, was auf einem Bogen stund, abzudrucken; und waren dahergezwungen, vier und fünf Bogen in einander zu stecken, so wie siees bey ihrem Manuscripte gefunden hatten. Schweinheim hat dieseGewohnheit auch bey diesen iandchcuten angewendet, so wenig sieauch bey solchen anzuwenden schicklich zu seyn scheinen mag. DerSchreiber oder Zeichner der Charten seines Exemplars hatte die jand-charten auf Bogen entworfen, welche in einer jage von vier Bogenzusammen geheftet waren; und dadurch waren lauter halbe Chartenentstanden: so, daß auf dem ersten Bogen die erste Halste der erstenCharte und die andere Halste der vierten Charte; auf dem zweyten,die erste Hälfte der vierten und die zweyte Hälfte der ersten Charte;auf dem dritten, die erste Hälfte der zweyten und die andere Hälfteder dritten Charte; auf dem vierten, die zweyte Hälfte der dritten

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