der geographischen Charten- 9
bruckerey steckte. Die Schrift ward damit wohl leserlich: aber dieCharten selbst bekamen dadurch ein seltsames Ansehen.
Ein Versuch in dieser Art, kam mit eben diesem PtolemäischenWerke, zu Venedig, bey Jacob Pentius de Leucho, im Jahre1511, in groß Folio, mit den Charten heraus, welche auf eben dieArt, wie die erste römische, in lauter halben Bogen-Tafeln in Holzgeschnitten sind, obgleich man nicht, wie bey jenen, die Bogen ineinander gesteckt, sondern alle Bogen einzeln und auf beyden Seitengedruckt hat. Daher enthält jeder Bogen auf der ersten äußern Sei-te die Hälfte der vorhergehenden, auf der inwendigen Seite die zwoHälften der folgenden, und auf der lcßten äußeren Seite die erste Hälf-te der künstigen Charte. Der Holzschnitt selbst dabey ist noch ertrag«lich, und die Namen der Länder und Districte sind roth mit Versal-buchstaben, die Namen der Oertcr aber schwarz mit gemeiner Schrifteingedruckt.
Um ein vieles schlechter aber wurde dieser Einfall von HeinrichPetri zu Basel 1444 mit Sebastian Münsters Coömographie nach,geahmt, dazu nicht nur der Holzschnitt viel schlechter ausgefallen ist:sondern auch alle Namen insgesammt schwarz, und mit verschiedenenSchriftgrößen, wie sie der Plah des eingeschnittenen jochs einnehmenkonnte, gedruckt sind, und ein ekelhaftes Ansehen geben.
Diese Erfindung aber erhielt sich nicht lange, und die Kupfer-stecherkunst behielt endlich die Oberhand, davon bey Aegidl'us Dieß,zu Antwerpen , durch die Ausgabe von Otelii l'lieatro Vibi5 ter.i-arum, im Jahre 1570 der Welt ein Beweis durch die Hand FranzHogenbergs, vor Augen geleget ward, welches Hernachmals vondem berühmten PlantlN und seinen Erben, immer vermehrter wie-der aufgelegt worden ist. Wie hoch in nachfolgenden Zeiten durchdie Niederländer und Deutsche, und in unsern Tagen durch die Fran-zosen und Engländer, diese Kunst getrieben worden, ist zu bekannt,und daher unnöthig zu erzählen.
B Allein