Druckschrift 
Ueber den Druck der geographischen Charten : Nebst beygefügter Probe einer durch die Buchdruckerkunst gesetzten und gedruckten Landcharte / Von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf
Entstehung
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der geographischen Charten.

Man hat mir in der Frankfurter Zeitung unker der Rubrik vonCarlsruh sowohl hierüber Vorwürfe gemacht, ob man gleich nur übereinen Correcrur-Abzug sein Urtheil zu fallen beliebt hatte, darüberwohl noch niemals eine Recension ist gemacht worden, die dem Ver-fasser einer Schrift zum Nachtheile gereichen könnte;, als auch be-sonders darüber, daß in meiner Charte keine so große Verschieden-heit der Schriften gebraucht worden, und nur so wenige Oerter undNamen stünden: da hingegen in der Haaßischen Charte sowohljenes, als auch das Letztere, zu finden waren. Ich stehe dießgerne zu; denn mein Maasstab ist viel größer, als der bey derHaaßischen Charte: aber ich habe geglaubt, daß man dabey vielrichtiger von der Erfindung urtheilen könne, als bey jenem; so wieman viel richtiger ein Portrait zu beurtheilen fähig wird, wenn esim Großen entworfen ist, als man bey einem Miniaturgemälde da-von urtheilen kann, wo alle Züge auf einen kleinen Raum zusam-men gezogen sind, daß man mehr eine Aehnlichkeit zu finden glaubt,als daß sie wirklich vorhanden ist, und dabey der größte Haufe derAnschauer nur die überaus kleine und mühsame Arbeit des Künstlersbewundert. Hierbey kömmt der Künstler mit dem halben Ausdruckedavon, und man erräth gern das Uebrige, was er hat ausdrückenwollen.

Dieß alles betrift nur das äußerliche Ansehen der HaaßischenCharte; ich will sie aber auch noch typographisch untersuchen, unddas mechanische darinnen beurtheilen. Die Buchdrucker haben beyihrer Arbeit zweyerley Ausdrücke, welche den Kunstverständigen so-gleich von dem gebrauchten Mechanismus bey ihrer Arbeit völligunterrichten; das eine nennen sie gesetzt, und das andere geflickt.

Zum Elstern wird erfordert, daß alle Typen, welche zumSeßen gebraucht werden, schon vorher in der Gießerey die ganzeGestalt und Form des Körpers erhalten haben, den sie haben sollen,um in der Zusammensetzung dasjenige von sich selbst auszudrücken,

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