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Regentschaft und Anfänge König Wilhelms I.

Beamten erlassenen Wahlvorschriften erfolgten mehrfach Proteste,unter denen die der Universitäten Berlin und Bonn besondersbemerkt wurdeu. Die Berliner Professoren schrieben dem Minister,daß sie in: Sinne der echten monarchischen Treue und einer wahr-haft konservativen Politik zu handeln glaubten, wenn sie über denWechsel und die Bewegung des gegenwärtigen Kampfes hinaus fürdie gewissenhafte uud unabhängige Bethätigung der Überzeugungeinträten. Auch der Schein müsse vermieden werden, als könne derUniversität diese Unabhängigkeit verkümmert werden: das sei einewesentliche Bedingung ihres erfolgreichen Wirkens. Die Worteklangen deutlich an den berühmten Protest der Göttinger Siebenvom Jahre 1837 an, und wenn das nicht vermieden wurde, sodarf man darin keine Koketterie sehen, sondern ein Zeichen der inihrem innersten Empfinden verletzten Stimmung weiter Kreise, diemit Schrecken einen Konflikt heraufbeschworen sahen, in dem für einemaßvolle Freiheit und feste Ordnung kein Raum zu sein schien.Die übrigen Universitäten folgten dem Beispiel Berlins , und ingleicher Weife regten sich andere Kreise, namentlich die Richter, gegendie dann der Justizminister vergeblich mit Diszipliuaruntersuchuugenvorzugehen suchte. Der Kriegsminister übertraf die andern Ministerdurch die Schroffheit seines Erlasses, und alle Minister wnrdendurch die Dreistigkeit der unteren Behörden übertroffen. Aus derWarnung der Minister, daß die Beamten sich nicht an feindseligerWahlagitation beteiligen sollten, ward ein Verbot, für die Oppo-sition zn stimmen, oder weiter ein Gebot, daß der Treueid fordere,für den Regierungskandidaten zu stimmen. „In den Kontroll-versammlnngen der Landwehr ward eine soldatische Beredsamkeitund eine politische Schuurrbartwcisheit entfaltet, mit der höchstensder pfüffische Bombast und der heilige Unverstand der Allokutiondes Generalsuperintendenten von Preußen den Vergleich aushaltenkonnten." In diesen Worten Dunckers, des Leiters der Regierungs-presse von 1858—61, kommt der Gegensatz der beiden Ministerienscharf zum Ausdruck.

Man klagte in der offiziösen Presse — es waren zum Teildieselben Leute, die bis vor kurzem noch die Reaktion bekämpfthatte,? — über die „Anarchie" in der Beamtenwelt, weil sie sich