Telegramm.
Berlin , den 24. April 1924.Unter dem furchtbaren Eindruck von dem Hinscheidenunseres unersetzlichen Freundes, Führers und Vorkämpfersder Zukunft, Hoffnung unseres Vaterlandes, das seiner Bestenund Größten einen in ihm verliert, gedenken wir in mitfühlen-dem Schmerze Ihres unendliches Leides. Gott schütze Sieund Ihre Kinder. Möge Helfferichs Sohn einst im Geisteseines unvergeßlichen Vaters wirken und die Früchte derLebensarbeit des Ihnen und uns zu ftüh Entrissenen reifensehen.
Der Vorsitzende der Deutschnationalen VolksparteiHergt , Staatsminister.
Berlin , den 2?. April 1924.Tief erschüttert und fassungslos stehen wir Deutsch -nationalen dem grauenvollen und rätselhaften Schicksal gegen-über, das unsern Besten, unseren Freund Helfferich plötzlichaus unserer Mitte riß. Er wird uns genommen in einem Augen-blick, in dem wir hoffen durften, daß ihm nunmehr endlich dieMöglichkeit gegeben werden würde, sein überragendes Können,seinen unermüdlichen Fleiß, seine heiße, hingebende Liebezu seinem Volk und Vaterland an leitender Stelle für diesesVolk einzusetzen. Nicht nur wir Deutschnationalen verlierenHelfferich , nein, dieser Verlust trifft unser ganzes Volk. Aufihn sahen die Mühseligen und Beladenen, die gebeugt undzerbrochen durch die Jahre der Prüfungen und Qualen, wiesie noch keinem Volke auferlegt waren, ihre Hoffnungen anihm immer wieder aufrichteten. Auf ihn sahen auch seinepolitischen Gegner, die zwar den unerschrockenen, schneidigenKämpen fürchteten und vielleicht zuweilen haßten wie kaumeinen anderen, in schicksalvollen Stunden aber doch immerwieder seinem überlegenen Können und seinem genialenGestalten sich beugten und seinen Rat nicht entbehren konnten.
56