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Karl Helfferich zum Gedächtnis : [Reden am Sarge in Mannheim am 30. April 1924]
Entstehung
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denken werde ich diesem ganz ungewöhnlichen Manne, diesemleidenschaftlichen Patrioten bewahren. Auch Ihrer FrauMutter gedenke ich in tiefstem Mitgefühl.

Möge Gott Ihnen Kraft geben, sich Ihren Kindern, denzweimal verwaisten und Ihrem Söhnchen zu erhalten.

In tiefem Schmerze und Mitempfinden Ihr ganz ergebenerLewald, Staatssekretär a. D.

Lüneburg, den 2. Mai 1924.

Sehr geehrte gnädigste Exzellenz!

Worte kann ich nicht finden, die der Tiefe des SchmerzesAusdruck geben könnten, den ich mit Ihnen, verehrte Exzellenz,über den jähen Verlust Ihres Mannes empfinde. Was erfür das deutsche Volk, für unsere Partei gewesen, geht durchaller Mund, es drängt mich aber, mit einigen Worten zu sagen,welch schmerzlichen Verlust ich auch persönlich im Innernempfinde.

Der Verstorbene war mir durch sein umfassendes Wissen,durch seine tiefgründige Sachkenntnis, durch seinen unermüd-lichen Fleiß, durch sein tiefes Verantwortungsbewußtsein undnicht zuletzt durch seine glühende Vaterlandsliebe ein leuchtendesVorbild. Bei unserm Zusammenarbeiten im Staatsministeriumund später in der Partei habe ich mich immer hingezogengefühlt zu diesem großen Genius und sein stets gleichbleibendesfreundliches Wesen habe ich immer dankbar empfunden.Ich werde ihm die Treue bewahren im Herzen!

Gottes Hand hat sich schwer auf Sie, gnädigste Exzellenz,gelegt, aber der Gedanke an Ihren Sohn und die hohe Aufgabe,ihn im Geiste des Entschlafenen zu erziehen, möge Ihnen Kraftgeben.

Euer Exzellenz aufrichtig ergebener

Heinrichs, Kgl. Unterstaatssekretär a. D.

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