sein würde, diesen Nerv zu reizen. Noch immer ist in den Denkgewohn-heiten dieser systematischen Köpfe die Verwandtschaft mit ihren Vor-
von keiner Gewalt der Erde mehr kann gehindert werden. Sie hat ihren Fluggenommen mit der Wnrfkraft einer Kanonenkugel. Sie wird sich weder durchZeitungsartikel noch durch diplomatische Noten aufhalten lassen, es fehlte ihrNichts als an einer Gelegenheit in die Welt zu kommen; diese Gelegenheit ist ihrgegeben worden. Es handelt sich in Zukunft für sie nur noch um's Wachsen, unddiese Schwierigkeit ist gar Nichts, verglichen mit der ersten. Fragt man, warumdiese gewaltige Einheit, seit so lange vorbereitet und angekündigt, so viel Zeit ge-braucht habe, um endlich sich zu verwirklichen, und was Preußen abhielt schon frü-her sein Glück zu versuchen, so antworte ich: Was die preußische Regierung solange zurückhielt und ihr die Lust zu einem werthvollen Wagniß benahm, das wardie Besorgniß irgendwo auf ihrem Wege der Revolution zu begegnen. Die Ab-schwächung der Gewissen müßte nur, dächte man, den Philosophen betrüben. Aberin Wirklichkeit war diese moralische Leere dazu angethan, indem sie täglich wuchs,einem großen Ehrgeiz freie Bahn zu machen. Die preußische Regierung hat dasVerdienst und den Scharfblick gehabt zu verstehen, daß diese moralische Auflösungder Geister auch die Kraft der Intelligenz vermindert^ hatte; daß das ein kostba-rer Augenblick sei, den man benützen müsse; daß die Gemüther dem gehören, derzuerst von ihnen Besitz ergreift; daß der Erfolg eines Tages über Alles entscheidenwerde; daß die Feindseligsten die Diensteifrigsten werden würden, sobald sie nurdie Kälte des Stahls gefühlt hätten. Preußen zog aus und siegte. Alsobaldbeugten sich die Geister. Die Einheit Deutschlands , die nicht in Recht und Gerechtig-keit zum Werden kommen konnte, entsprang aus einem Kriege, der anfänglich ver-abscheut, aber sobald er gelungen war, mit Beifall begrüßt wurde. — — —
Wie dem auch sei, das deutsche Reich ist gegründet. Ich kann mir leicht denken,daß es in vielen Punkten gerade gegen das Ziel vorgehen wird, welches seinenächsten Urheber im Auge hatten. Sie glaubten den Interessen einer feudalenAdelsparthei zu dienen. Man wird nicht erstaunen dürfen, wenn das Gegentheilsich erfüllt. Keine Nationalität hat sich entfaltet, ohne daß die Industrie mit ihrzugleich gewachsen sei, und das Wachsthum der Industrie hat zur ersten Folge dieAristokratie einzuschränken und herabzudrücken. Deutschland wird dieser bis jetzt