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Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
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Kaisertum nur der Niederlage und der Austilgung der gemäßigtenRepublikaner zuzuschreiben sei. In den Reihen der Strenggläubigen,welche von dem Gegenstand ihrer Verehrung unmöglich soviel Preisgeben konnten und welche wie das zu gehen pflegt eine ArtStolz hineinlegten, mit ihrer Sache durch dick und dünn zu gehen,riefen solche Vorbehalte schon große Entrüstung hervor. Gestütztnamentlich auf die Spmpathieen der studirenden Jugend, erwuchs inkurzer Zeit eine ganze Literatur, die sich zur Aufgabe machte, deneigentlichen Sanskülottismns und seine Heroen zu verherrlichen. DickeBände wurden nach einander zur Verherrlichung von Klootz, St.Just, Robespierre , Marat, ja sogar von Hebert geschrieben, und EdgarQuinets Buch gegen den Derrorismus (Im Involution) rief einenSturm von Widerlegung hervor. Während die kritischen Streiterum so manche subtilere und tiefer gelegene Frage dieses Problems imSchatten der Philosophie mit einander fochten, waren die eben ge-schilderten, leichter greifbaren Gegensätze auf den offenen Markt derlandläufigen Meinung hinabgedrnngen; und es trug gerade dieser Streitdazu bei, die schon gereizten Geister bei dem Gedanken an eine Be-drohung der revolutionären Erbschaft durch die wiedererweckte Coalitionnoch einmal so lebhaft in Aufregung zu versetzen.

Die Denkungsart, welche hier ins Spiel kam, obzwar nicht amRuder des Staats, ist doch eine so herrschende, daß auch die oberstenGewalthaber nicht umhin können, ihr wenigstens äußerlich zu huldi-gen und gerne jede Gelegenheit ergreifen, um mit ihr zu liebäugeln,