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nach allen Weltgegenden verwendet, unter dem Einfluß raffinirterWeiberherrschast ins Unendliche getrieben. Da der Hof ohnehin demästhetischen Geschmack der Gesammtheit die Richtung gab, so wuchsauch ihr gleichmäßig das Verständniß für die dramatische Schürzungder Europäischen Angelegenheit. Dieser diplomatische Zug ist auch inder Anlage der meisten Nacine'schen Stücke zu erkennen. Der Impulswirkte uni so stärker als, wie schon bemerkt, die ganze eminente Ver-standesbegabung der Nation sie mit der Geschicklichkeit und Lust aus-stattete, den freiwilligen Gang der Geschicke unter die Macht ihrer Be-rechnung zu bringen, den rollenden Ereignissen ihre Bahn vorzuzirkeln.Der Charakter und die Sprache der modernen Europäischen Diplomatiesind in letzter Instanz französischen Ursprungs. Talleyrand war ingewissem Sinne etliche Zeit eine populäre Figur. Was Napoloen III.bis vor Kurzem an saszinirender Macht über die große Menge be-saß, das schrieb sich von dem Respekt her, welchen sie vor seinerStaats-Geschicklichkeit und Klugheit empfand. Eine politische Er-scheinung wie die des Herrn von Bismarck mußte daher aufdie Franzosen eine bestrickende Gewalt ausüben. Hatte er doch ihremKaiser, der so lange für den gewandtesten Spieler gegolten, Schlagauf Schlag die Parthie abgewonnen. Niemals ist Cavour in solchemGrade in Frankreich bewundert worden wie Bismarck. Cavour, einso seiner Kopf, daß er jedenfalls die Vergleichung mit allen Leben-den aushält, arbeitete mit liberalen und nationalen Mitteln, die ihnweniger zum Zickzack der Bewegung verurtheilten, seiner Politik weni-