In meinem ersten Vortrag habe ich versucht, Ihnen eine all-gemeine Übersicht zu geben über die Vorteile, welche aus dem inter-nationalen Weltverkehr sich für die einzelnen Länder ergeben.
Alle diese Vorteile können um so mehr in Erscheinung treten,je besser entwickelt die Verkehrsmittel sind, und je weniger künstlicheHindernisse dem Handel von Land zu Land im Wege stehen.
Wenn wir heute von den theoretischen Betrachtungen des Außen-handels übergehen auf den Boden der praktischen Wirklichkeit, bietet unsmithin die außerordentliche Entwicklung der Transportmittel, welche imLaufe des 19. Jahrhunderts, hauptsächlich durch die Anwendung derDampfkraft, herbeigeführt worden ist, den natürlichen Anknüpfungs-punkt.
Solange der Transport zu Land durch Zugtiere, der Transportzu Wasser durch Ruder und Wind bewerkstelligt werden mußte, warendie Kosten und der Zeitverlust jedes größeren Transports so beträchtlich,daß für den Welthandel nur eine beschränkte Anzahl von Waren inBetracht kommen konnte und daß nur für sehr große Unterschiededer Produktionsbedingungen eine Ausnutzung im Weg der inter-nationalen Arbeitsteilung möglich war. Auch nachdem seit den großenEntdeckungen vom Ende des 15. Jahrhunderts an unsre geographischeKenntnis des Erdballs in den großen Umrissen eine nahezu voll-ständige geworden war, kamen die neuen Gebiete wirtschaftlich nursoweit in Betracht, als die unmittelbare Lage am Meer oder anschiffbaren Strömen eine relativ leichte und billige Verbindung mitden europäischen Kulturländern gestattete, und auch da nur für die-jenigen Erzeugnisse, welche den Zeitverlust und die Kosten des schwer-fälligen Transportes tragen konnten, sür Edelmetalle, Edelsteine, kost-